August Bebel
Als Geburtsstunde des SPD-Ortsvereins Freienohl gilt der Januar 1919. Es soll hier einmal die damalige politische Situation etwas klarer und deutlicher dargestellt werden, um zu erfahren, in was für einen politischen Umfeld die damaligen Gründer des SPD Ortsvereins sich befanden.
Seit der Unterzeichnung des Waffenstillstandsvertrages am 11. November 1918 herrschte endlich an allen Fronten Waffenruhe. Es konnte kaum jemand fassen, daß dieser unheilvolle vier Jahre dauernde Weltkrieg, der so immense Opfer gefordert hat, nun endlich vorüber sein sollte. Von den am Krieg beteiligten 17 Staaten sind auf Seiten der Alliierten 5,5 Millionen Soldaten gefallen, die Mittelmächte haben 2,9 Millionen Tote zu beklagen. Hinzu kommen noch 4 Millionen tote Armenier, die in der Mehrzahl verhungert sind, kommen Syrer, Griechen und Juden sowie 1 Million Serben. Die Freienohler Bevölkerung verlor im 1. Weltkrieg 71 Bürger aus ihrer Mitte.
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Von den meisten Militärs verlassen, in der Bevölkerung völlig isoliert, legt Kaiser Wilhelm II. die Krone nieder und verlässt fast unbemerkt das Land. So verkündet am 9. November der SPD-Abgeordnete Philipp Scheidemann vom Balkon des Reichstages den Zusammenbruch der Monarchie:" Es lebe das Neue! Es lebe die deutsche Republik!" Mehrheitssozialdemokratie und USPD übernahmen gemeinsam im "Rat der Volksbeauftragten" die provisorische Regierungsgewalt.
Philipp Scheidemann (SPD) ruft die Deutsche Republik aus
In dieser bewegten Zeit der politischen Umwälzung, der Not, der Zerstörung, des Hungers, der Wohnungsnot und der Inflation trafen sich 24 sozialdemokratisch denkende Bürger aus Freienohl im Gasthof Humpert, um einen sozialdemokratischen Ortsverein zu gründen und damit ihre Sache öffentlich zu vertreten.
Erfahren Sie mehr über die Geschichte des Ortsvereins!
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